SPD Heiligenstadt startet den Wahlkampf

Veröffentlicht am 28.01.2020 in Kommunalpolitik

Bürgermeisterkandidat Stefan Reichold im Gasthaus Aichinger ©Foto Stefan Braun

Vor sechs Jahren hatte die SPD Heiligenstadt keinen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt, heuer schicken sie hingegen mit Stefan Reichold einen eigenen Mann ins Rennen. Auf der Wahlversammlung ist er nun auf sein Programm eingangen - und reagierte auf Kritik eines anderen Mitbewerbers.

Hans Göller, der Vize-Bürgermeister von Heiligenstadt, schaute sich etwas überrascht um: Über 70 interessierte Zuhörer haben sich im Gasthaus „Aichinger“ eingefunden, um dem ersten Auftritt der Sozialdemokraten im kommunalen Wahlkampf beizuwohnen. „Vor sechs Jahren waren es deutlich weniger“, sagte das Heiligenstädter SPD-Urgestein erfreut. Das hatte seinen Grund, denn vor sechs Jahren hatte die Partei keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten, heuer schicken sie hingegen mit Stefan Reichold einen eigenen Mann ins Rennen.

„Kommen sie mit auf meine Reise“, lud der 39-jährige Betriebswirt (VWA) nach der Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden Peter Buchner die Zuhörer ein, um danach die Frage in den Raum zu stellen: „Warum mache ich es?“ Im Herbst 2018 gab es bei ihm erste Überlegungen, als gemunkelt wurde, dass Helmut Krämer nicht noch einmal antritt. Diese wurden zunächst wieder verworfen.

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Als dann am Jahresende sicher feststand, dass Heiligenstadt einen neuen Bürgermeister benötigt, kam der Gedanke wieder auf und nach einem Gespräch mit seiner Frau hat er seiner Partei die Kandidatur zugesagt. „Ich arbeite und lebe gerne in Heiligenstadt, es ist eine tolle Sache, sich für seinen Heimatort einsetzen zu dürfen“, erklärte Reichold, um danach erstmals und einmalig an diesem Abend in den offensiven Wahlkampfmodus zu wechseln. „Wenn Bernd Büttner (Kandidat der BN, die Red.) in einem Gespräch mit einer Zeitung sagt, dass mich Krämer und Göller bei meiner Kandidatur beeinflusst hätten, um weiter in Hintergrund die Fäden ziehen zu können, so kann ich nur sagen: Nein. Wer mich wählt, der wählt Stefan Reichold.“

Verärgert ist er auch über ein Gerücht, dass Krämer bei ihm als Bürgermeister einen Beratervertrag bekommen würde: „Das ist eine Verleumdung, da ist nichts dran. Wer so etwas behauptet, soll es offen sagen.“ Auch die in besagtem Gespräch von Büttner getätigte Aussage zu „30-jährigem Nichtstun“ der SPD kam bei Reichold nicht gut an: „Was ist mit Johann Daum, Hans Dorsch oder neben einigen Anderen auch Hans Göller, das sind alles Leute, die sich intensiv für die Entwicklung der Gemeinde eingesetzt haben.“

Im weiteren Verlauf des Abends beließ es die SPD mit dem Reckendorfer Bürgermeister und Kreisrat Manfred Deinlein als Ehrengast bei der Erörterung von Sachthemen. Die Vorbereitung auf den Wahlkampf war sehr arbeitsintensiv, davon konnten sich die Zuhörer überzeugen. Basierend auf den „Sommerdialog“ mit den Bürgern haben die Sozialdemokraten sechs Themenschwerpunkte zur künftigen Entwicklung der Gemeinde hervorgehoben und von Arbeitsteams ausarbeiten lassen.

Es sind dies: Generationen verbinden, Wohnen und Bauen, Information und Transparenz, Digitalisierung, Ökonomie und Nahversorgung sowie Vereins- und Feuerwehrwesen. Das Hauptanliegen, so äußerte sich Reichold gegenüber den NN, sei für ihn das weitere Zusammenwachsen der Großgemeinde – „weil ich einfach spüre, dass es zwischen den Dörfern im Oberland und Heiligenstadt selbst noch Differenzen und Vorurteile gibt“.

Ein wenig Nervosität
Bei der Vorstellung der ausgearbeiteten jeweiligen Pläne und Vorhaben wäre bei dem ein oder anderen Vortrag etwas weniger Tiefgang und ausführlich vorgetragenes Fachwissen durchaus angebracht gewesen.

Auch wenn sich Reichold am Ende für „die vorhandene Nervosität bei der ersten Wahlveranstaltung“ entschuldigte, den Abend moderierte er souverän, auch was die zahlreichen Fragen aus dem Publikum anbelangte. Eine kurze Verunsicherung war ihm lediglich bei der Frage nach seiner Einstellung zu weiteren Windrädern anzumerken. Nach einer kurzen Phase des Nachdenkens antwortete er salomonisch: „Für mich hat der Bürgerentscheid Gültigkeit. Wenn sich etwas ändert, sollten wir eine Task-Force bilden um zu beraten, was zu tun ist. Erfolgt keine Einigung, gilt der Bürgerentscheid.“

Rückenwind erhielt Reichold von Göller: „Stefan ist der einzige Bürgermeisterkandidat in Heiligenstadt, der auch auf der Kreistagsliste steht. Da werden Verbindungen geknüpft. Johann Daum und Helmut Krämer waren im Kreistag, davon haben alle profitiert.“


Im Bild: "Ich arbeite und lebe gerne in Heiligenstadt, es ist eine tolle Sache, sich für seinen Heimatort einsetzen zu dürfen", erklärte Bürgermeisterkandidat Stefan Reichold im Gasthaus Aichinger vor rund 70 Zuhörern. © Artikel und Foto Nordbayern - Stefan Braun

 

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